Berliner Blicke für die Zukunft
Konstruktives Wochenende für die Deutsche Trachtenjugend in der Bundeshauptstadt
Drei Tage mit sagenhaftem Berliner Tempo liegen hinter der Deutschen Trachtenjugend: So kam es im Resümee des 8. Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentages zum Ausdruck. Wieder einmal war das Programm sehr vollgepackt gewesen, besonders der Sonnabend wartete mit zahlreichen Veranstaltungen auf die Kinder und Jugendlichen. Die Delegierten des Saarlandes bemerkten, dass sie schon so oft in Berlin waren, es aber immer wieder neue Dinge zu entdecken gibt. Die Stadt verändert sich ständig. Es lohnt, zu kommen.
Eine multikulturelle Metropole mit unzähligen Traditionen
Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Dr. Christian Hanke, begrüßte die Jugendlichen im Rathaus Tiergarten, wo die Präsidiumssitzung der DTJ tagte. Er betonte, dass es die Tradition der Trachtenvereine in Berlin durchaus vor einem Jahrhundert noch gab, als sich die Bevölkerung Berlins durch Zuwanderung aus dem mittel- und ostdeutschen Raum vervielfachte. Die Berliner sollten in der Zukunft die eigenen vielfältigen kulturellen Traditionen erkennen und als Mosaiksteine der Großstadt sehen. Für drei Tage waren die Thüringer auch ein Mosaiksteinchen in der großen kulturellen Vielfalt Berlins und bekamen etwas von der Neugierde, Offenheit und dem gegenseitigen Respekt in der Stadt mit.
Wichtige Themen auf der Präsidiumssitzung
Ein wichtiges Thema der Präsidiumssitzung im Rathaus Tiergarten war dabei der anstehende Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag im Juni auf der Berliner Messe, zu dem die Deutsche Trachtenjugend einen Stand betreibt. Der Stand war am gesamten Wochenende ein wichtiges Thema aller Sitzungen, wird er doch die Deutsche Trachtejugend in ihrer ganzen Bandbreite öffentlich zeigen. Eine rege Diskussion gab es mit der zur Sitzung anwesenden Bundestagsabgeordneten Caren Marks. Sie ist Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig und damit für unsere Arbeitsbereiche zuständig. Marks hat ein offenes Ohr für Kinder- und Jugendarbeit, das kam zum Ausdruck. Von seiten der Deutschen Trachtenjugend wurden mehrere Anliegen an sie herangetragen. Es ging zum Beispiel um um die Freistellungsregelung zur ehrenamtlicher Tätigkeit und um die Diskussion im Bereich der erweiterten Führungszeugnisse für Ehrenamtliche. Caren Marks betonte nicht zuletzt, dass die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit auch in Zeiten des demographischen Wandels nicht zurückgefahren werden darf. Besonders für unsere Delegierten aus Niedersachsen war die Begegnung mit Frau Marks ein Höhepunkt ihres Aufenthaltes in Berlin, ist sie doch selbst Niedersächsin und trotz ihres Engagements in der Bundespolitik immer weiter vor Ort in Niedersachsen engagiert.
Tanzreise im Hauptbahnhof
Zwischen den Zügen bekamen die Reisenden vor der Präsidiumssitzung im Berliner Hauptbahnhof noch ein ganz besonderes Event präsentiert. Natürlich wollten die jungen Trachtenträger aus allen deutschen Bundesländern auch zeigen,was für sie aktive Brauchtumspflege bedeutet. Sie stürzten sich mit einem Auftritt in das quirlige Alltagsleben und präsentierten die Deutsche Tanzfolge mitten im Berliner Hauptbahnhof. So mancher Reisende blieb stehen, verfolgte die Bewegungen der Jugendlichen und rannte dann los, um pünktlich den Zug zu erreichen. Das Tanzseminar zum Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag stand diesmal unter der Leitung von Daniel Kobel. Er hat selbst seit dem 1.Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag als jugendlicher Teilnehmer am Seminar teilgenommen und freute sich, jetzt als Referent dabei sein zu können. So wünschen wir uns Wege in der Deutschen Trachtenjugend.
Berliner Unterwelten und noch viel mehr
Es gäbe noch viel vom Berliner Aufenthalt der Deutschen Trachtenjugend zu erzählen. Das gute Essen im Jugendgästehaus der Stadtmission am Hauptbahnhof, die Begegnung mit Demonstranten während der Rückfahrt von der Präsidiumssitzung oder das eine oder andere über neu geknüpfte Kontakte. Als eindrucksvoll wurde zudem die Führung durch die Bunkerwelt am Bahnhof Gesundbrunnen durch den Verein Berliner Unterwelten e.V. empfunden. Das kann jeder selbst in seine persönliche Reiseaufzeichnungen von Berlin 2014 schreiben. Der eine oder andere nahm sich ja noch ein klein wenig mehr Zeit für die Stadt, und hängte ein oder zwei Tage an das Wochenende an. Eine Hausaufgabe müssen die Delegierten ebenfalls noch machen: Demnächst steht die Wahl eines neuen Schatzmeisters für die DTJ an. Kandidaten werden dringend gesucht.
Dirk Koch (Schriftführer der DTJ im DTV e.V.)