Der Englische Garten der Theaterstadt Meiningen war eines der ersten Motive für das neue Kinderspielprojekt, das vom vergangenen Jahr weiter geführt wurde. Wir fielen auf in Meiningen, wo wir in der Herberge „Werratal“ Quartier nahmen. So mancher fragte, wo die Trachten herkommen und was wir hier tun. Kinder und Erwachsene schauten zu, wie in den verwinkelten Gassen und vorm Schloss Elisabethenburg „Räuber und Gendarm“ und „Alle Vögel fliegen hoch“ gespielt wurden.
Am Drehort der Märchenfilme
„Irgendwie kommt mir hier alles bekannt vor!“, so stellte Fiona fest, als wir beim Tagesausflug im Hennebergischen Freilichtmuseum Kloster Veßra ankamen. „Ich weiß, auch woher!“ Lilli erinnerte sich an einige Weihnachtsfilme der ARD, die zum Teil hier gedreht wurden. Wir hatten zwar keine Filme zu drehen, aber wir mussten uns um verschiedene Fotos für den Trachtenkalender 2018 kümmern. Die hennebergischen Fachwerkhäuser bildeten dazu eine tolle Kulisse. Die Mädels fanden besonders an den Ziegen Gefallen, die einige Streicheleinheiten erhielten. In der freien Zeit stiegen die Kinder in den alten Häusern herum, in der Wassermühle, der Schmiede und dem Brauhaus. Interessant natürlich auch die Totenhofskapelle aus Breitungen, an der Grabsteine von Kindergräbern ausgestellt waren. Teilweise waren die Verstorbenen jünger als die Ferienkinder. Im Innern sorgte eine Totenkrone für Gänsehaut. Diese bekamen Unverheiratete auf den Sarg gelegt, später wurden die Kronen in der Kirche auf einem Brett oder in einem Gehäuse aufbewahrt.
Wehrhaftes unterm Hutturm
Das Werratal ist voll von wehrhaften Kirchen, eine davon befindet sich in Vachdorf. Für einige der Ferienlagerkinder indes hatte das dortige Kirchenburgareal großen Wiedererkennungswert in Sachen Architektur. Vor zwei Jahren hatten wir uns während der Osterferien mit Kirchenburganlagen in der Rhön beschäftigt. Am Torturm von Vachdorf befindet sich ebenso wie in Kaltenwestheim eine querliegende Schießscharte. David hat´s festgestellt. Besonderes Vachdorfer Wahrzeichen ist jedoch der runde Hutturm, der erst vor einigen Jahren wieder rekonstruiert wurde.
Text: Dirk Koch, Fotos: Norbert Sander