Wertvoller Sonntag
Großer Erfolg der DTJ beim Deutschen Bundesjugendring (DBJR)
Die Erleichterung war allen drei Delegierten der DTJ, Juliane, Jasmin und Dirk, anzumerken, als am Vormittag des 27. Oktobers 2018 bei der 91. Vollversammlung des DBJR in Dresden der von der DTJ eingereichte Antrag „Den arbeitsfreien Sonntag als wertvolle Errungenschaft unserer Gesellschaft erhalten“ mehrheitlich angenommen wurde. Somit ist der Erhalt des arbeitsfreien Sonntags auch für die Jugendverbandsarbeit und die Vereinsarbeit von zentraler Bedeutung. Diesen wertvollen Freiraum gilt es zu erhalten und zu bewahren.
Ausdauer, Demokratie und Abstimmung
Im Jahre 2015 war auf dem Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag in Erfurt beschlossen worden, den Sonntag als Grundwert unserer Gesellschaft zu schützen und das auch im DBJR entsprechend zu positionieren. Der Weg bis dorthin war nicht einfach. Erst einmal mussten die Kontakte zu den anderen Jugendverbänden aufgebaut werden, für die der Sonntag ebenfalls zentrale Bedeutung hat. Für die Vollversammlung 2017 war dann ein Antrag eingereicht worden, der leider keinen Erfolg hatte. Nach der Zurückziehung des Antrags im Hauptausschuss des DBJR im Dezember 2017 entschloss sich die DTJ, den Antrag zur Vollversammlung 2018 in Dresden neu zu stellen. Dem ging eine Diskussion in der DTJ voraus, der noch einmal eine intensive Arbeit am Antrag mit den anderen Verbänden auf der Vollversammlung folgte.
Besser kann Demokratie nicht erfahren und gelebt werden! Der DBJR fordert nun auf Anregung des DTJ-Antrages hin, dass der arbeitsfreie Sonntag weiterhin durch die Verfassung geschützt wird.
Kultur etablieren oder lieber doch nicht…
Kulturelle Jugendbildungsarbeit ist der Deutschen Chorjugend viel wert und deshalb gehört die Kultur ins Grundgesetz. Eigentlich ganz logisch, und so beschloss die DTJ spontan, Mitantragsteller des Antrages „Kultur als Grundrecht ins Grundgesetz“ zu werden. Am Abend des ersten Versammlungstages gab es dazu eine sehr intensive Arbeitsgruppe, die sich bis nach Mitternacht mit dem Kulturbegriff und der Formulierung des Antragspapiers beschäftigte. Der Kulturbegriff darf nicht instrumentalisiert und eingeschränkt werden. Die freie Kultur, wie sie die Jugendverbände leben, ist keine Selbstverständlichkeit. Letztendlich war die Diskussion im Plenum der Vollversammlung durch viele verschiedene und zum Teil gegensätzliche Standpunkte bestimmt. Es kam leider zu keinem gemeinsamen Standpunkt, so dass der Antrag zur Kultur von den Antragstellern zurückgezogen wurde. Auch das ist gelebte Demokratie. Wie alle anderen in erster Linie kulturell tätigen Jugendverbände war die DTJ enttäuscht, gibt aber gleichzeitig die Hoffnung nicht auf, dass die Kultur in Zukunft einmal ein erfolgreiches Antragsthema beim DBJR sein wird. Das sollte uns die kulturelle Jugendbildungsarbeit doch wert sein, die alle Verbände betreiben. Das der DTJ-Sonntagsantrag nach langer Zeit und im zweiten Anlauf erfolgreich war, könnte doch dafür ein gutes Zeichen sein.
Engere Zusammenarbeit kultureller Jugendverbände beginnt
Die Diskussion in der Vollversammlung hat gezeigt, dass bei den Jugendverbänden, die sich hauptsächlich kulturell betätigen, viele gemeinsame Interessen bestehen. Sie können zusammen besser beraten und vertreten werden, deswegen wurde in Dresden eine weitere gedeihliche Zusammenarbeit angestrebt und vereinbart. So gibt es zwar keinen erfolgreichen Antrag, aber gute Aussichten auf gemeinsame Arbeit.
Viele weitere wichtige Themen und Beschlüsse bestimmte die Vollversammlung in Dresden. Sie können unter www.dbjr.de eingesehen werden. Interessant war z.B. die Forderung nach einer gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
Text und Foto: Dirk Koch