9. Deutscher Kinder und Jugendtrachtentag 2015 Erfurt

Mission Zukunftswerkstatt

Deutsche Trachtenjugend arbeitete in Erfurt produktiv für die nächsten Jahre

Am dritten Märzwochenende traf sich die DTJ  in der thüringischen Landeshauptstadt  zum mittlerweile 9. Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag. Hauptziel der Veranstaltung bestand darin, die Jugendarbeit für die nächsten Jahre intensiv zu diskutieren und zu planen. Wichtigster Programmpunkt der dreitägigen Veranstaltung war die Zukunftswerkstatt.

Gelebte Demokratie im Jugendverband

Die Deutsche Trachtenjugend ist aktiv im Deutschen Bundesjugendring (DBJR) engagiert. Dort sorgt sie gemeinsam mit vielen anderen Bundesverbänden im Jugendbereich dafür, dass Jugendverbandsarbeit demokratisch gelebt wird und die Interessen junger Menschen angemessen vertreten werden. Die in Erfurt stattfindende Zukunftswerkstatt der Deutschen Trachtenjugend wurde von allen Teilnehmern mit großer Spannung erwartet. Die Meinungen der Jugendlichen werden jetzt verstärkt in den Vordergrund treten und aktiv die Ausrichtung der Verbandsarbeit in den nächsten Jahren bestimmen. Entsprechend waren die Erwartungen der Teilnehmer formuliert, die sie bei ihrer Ankunft aus den Koffern packten. Folgende Wünsche und Vorstellungen an den Tag in Erfurt waren z.B. zu hören:

  • neue Akzente für die DTJ
  • viel Spaß, witzige Momente
  • Zuwachs für die Musiker für den Volkstanzbereich
  • neue Gedanken
  • brauchbare Ergebnisse
  • Anregungen für den Deutschen Kinder- und Jugendtrachtentag  in Öhringen
  • Anregungen für die eigene Jugendarbeit
  • Neues für den Verein
  • vielseitige Ergebnisse
  • Spaß und Freunde
  • einen guten Plan für die Zukunft
  • Tanzanregungen
  • neue Freunde
  • kein Heimweh

Die Jugendlichen arbeiteten in sieben Kleingruppen sehr selbstständig und aktiv. Die Ergebnisse lassen einiges für die Zukunft erwarten. Es sind mehr als brauchbare Arbeitsgrundlagen entstanden, so der Tenor bei der Auswertung. Heimweh tauchte nicht auf! Das war schon dem eng getakteten Programm geschuldet. Ansonsten wurden neue Freunde gefunden, die Stadterkundung kam an. Die „langgedienten“ Jugendvertreter der Landesverbände packten die Erkenntnis in ihre Koffer: Die Jugend ist auf dem besten Wege, voll und ganz zu übernehmen.

Präsidiumssitzung im Thüringer Landtag

Die Präsidiumssitzung der Deutschen Trachtenjugend, die am Samstagnachmittag ab 14:00 Uhr im Erfurter Landtag tagte, war für alle ein wichtiger Höhepunkt. Das Grußwort hielt der Thüringer Landtagspräsident Christian Carius. Er sagte unter anderem: „Was verbindet unsere Gesellschaft in der Demokratie trotz mancher heftiger und notwendiger Diskussionen und demokratischer Streitkultur? Es ist unter anderem das Festhalten an gemeinsamen Werten, wie Tracht und Tradition.“

Der Präsident des Deutschen Trachtenverbandes e.V., Knut Kreuch, richtete ebenfalls einige Worte an die jungen Trachtler: Erfurts bedeutendstes Wahrzeichen ist die Krämerbrücke und die Aufgabe der Trachtler ist es, Brücken zu bauen. So steht dieses Erfurter Symbol für den deutscehn Kinder- und Jugendtrachtentag in der Stadt. In Vertretung des Oberbürgerneisters grüßte die 1. Ehrenamtliche Beigeordnete Karin Landherr, die in ihrem Jugendengagement in der Volkstanzgruppe Elgersburg bis ins tänzerische Heute spannte.

Auf der Tagesordnung der Präsidiumssitzung stand die Nachwahl eines Schatzmeisters. Nachdem Hubert Hergenröther entlastet war, wurde der Rheinland-Pfälzer Tobias Boos in dieses Amt gewählt. Zwei Beschlussvorlagen gelangten zur Abstimmung. Die DTJ positionierte sich zum Stellenwert der erinnerungsarbeit als Grundlage der Demokratie und zum Wert des Sonntags. Anschließend kam es zur Vorstellung der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt.

Eine Menge Lokalkolorit im Zeichen des Erfurter Rades

Trotz der vielen wichtigen Programmpunkte kam das Kennenlernen von Erfurt nicht zu kurz. Bereits am Freitagnachmittag war ein Termin beim kinderkanal anberaumt, am späten Samstanachmittag ging es kreuz und quer durch die Innenstadt. In fünf Gruppen wurde der „Stadtstar“ gesucht. Jede Teilnehmergruppe traf eine Person aus Erfurts langer Geschichte, die von jüngeren und älteren Laiendarstellern des Thüringer Landestrachtenverbandes verkörbert wurden. Von diesen wurden die jungen Leute kurz und knapp in die Historie eingeführt. Till Eulenspiegel war einer dieser sehr lebendigen Stadtstars und auch die anderen sorgten für so manchen Lacher und ernsthafte Geschichtsbetratung: Martin Luther, der Graf von Gleichen, die Krämerin und Christian Reichart. Am Ende der Tour musste ein Steckbrief mit Foto und Daten des historischen Stars abgeliefert werden, bevor es dann zum Spiel- und Tanzabend mit dem Thüringer Folklore Ensemble in der Tanztenne auf dem Erfurter Petersberg ging. Dabei wurde die Deutsche Tanzfolge aufgeführt, im Anschluss fesselten Mitmachtänze die Jugendlichen.

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