Die Kunst der Maske

Mit vielen Themen bestückt war auch in diesem Jahr wieder die Osterferienaktion der Thüringer Trachtenjugend in der Goethe- und Universitätsstadt Ilmenau. Wie immer raufte sich die Mannschaft schnell zusammen, manche kannten sich von vorherigen Ferienaktionen, andere fanden schnell Kontakt. Die Jugendherberge Ilmenau bot dazu mit ihrem freundlichen Team einen perfekten Rahmen.


Tradition aus Manebach und Ohrdruf
Manebach, einst Schwerpunkt der Maskenproduktion, war nach einigem „Och“ und „Ach“ ob des sechskilometrigen Fußmarsches dann doch endlich erreicht. In der Heimatstube konnten erhaltene Manebacher Masken betrachtet, fotografiert und skizziert werden. Das hatte seinen guten Grund: Am Nachmittag war zur Gestaltung der auf althergebrachte Art und Weise hergestellten Masken eine Menge Kreativität notwendig. Da half auch manchmal das Handy. So holten sich Jacob und Nico ihr Affengesicht aus dem Netz und malten danach. Beachtlich war das Ergebnis. Drachen, Tiger, Teufel, Katzen, Pferde Fuchse und Wölfe erhielten jeweils ihr ganz eigenes Erscheinungsbild. Da kam manche Überraschung zustande. Allerdings kamen die dafür verwendeten Rohmasken nicht aus Manebach, weil da niemand mehr Masken produziert. Sie kamen aus der Maskenmanufaktur von Irene Hanf aus Ohrdruf, sie hatte sie auf Bestellung für die Gruppe der Thüringer Trachtenjugend hergestellt. Wie einst in Manebach hat hier die Maskenherstellung Tradition, lebt aber noch.


Hinter Schwalbenschwanzzinnen
Leonhards Mutti blieb fast das Herz stehen, als ihr Ältester keck von den Zinnen herabwinkte. Unten legten die anderen Kinder ihre Köpfe in den Nacken und schauten aufgeregt nach oben. Sogar die kleine Netty hatte sich auf den Wehrumgang des zinnenbewehrten Kirchturms in Kleinbreitenbach getraut. Von hier aus war es einst möglich, den Turm zu verteidigen. Pfarrer Spantek nahm sich die Zeit, und führte die Truppe in drei Teilen auf den Turm, mehr ging nicht: Denn Treppen, Türen und Luken sind enorm schmal. Im Verteidigungsfall musste der Turm zu sichern sein, Feinde konnten durch enge Öffnungen schlecht eindringen.


Die eigene Tagesschau
Die vielfältigen Erlebnisse fanden ihre Zusammenfassung in einer allabendlichen selbstgemachten Nachrichtensendung. Es gab kleine Redaktionsteams, die Ereignisse des Tages in kurzen Meldungen zusammenstellten. Besonders die rasante Einfahrt per Grubenbahn in den Stollen „Volle Rose“ bei Langewiesen. Werbung gab es natürlich ebenfalls. Übrigens, wer weiß bereits, was ein „Kund“ ist? Die Tagesschau erklärte es. Das ist ein Ergebnis dieser Osterferienaktion, eine innovative Mischung aus Kind und Hund, die sicher bald die Haushalte, Schulen und Trachtengruppen erobern wird. Wau, Wau!


Text: Dirk Koch
Foto: Norbert Sander

Facebook
Instagram