Fahrt zum Niedersächsischen Landestrachtenfest in Bad Iburg

Fahrt zum Niedersächsischen Landestrachtenfest in Bad Iburg


Letztes Jahr auf dem ersten Kinder- und Jugendtrachtentreffen und dem Landestrachtenfest des Landestrachtenverbandes in Nieblum auf Föhr hatten wir Besuch von einer Gruppe aus Niedersachsen. Dieses Jahr war es nun soweit, der Gegenbesuch erfolgte. Vom 1. bis 3. Juni fuhren 23 Vertreter aus Laboe, Stapelholm, Eiderstedt, Büsum, Ostholstein und Sylt nach Bad Iburg zum Niedersächsischen Landestrachtenfest. Mit drei Kleinbussen ging es los Richtung Süden. Teilweise wurde es eine Fahrt mit Hindernissen. Bei einem der Busse gab die Klimaanlage den Geist auf, und das bei sehr warmem Wetter. Das hielt uns aber nicht auf, und schließlich erreichten wir das Gymnasium von Bad Iburg, das uns die nächsten Tage als Unterkunft diente, genauer gesagt zwei Klassenräume davon. Die Zeit, bis wir sie beziehen konnten, nutzten wir gleich, um noch einmal zu üben und eine Auswahl von Tänzen für die Auftritte am folgenden Tag zusammenzustellen.
Im Gymnasium waren noch weitere Gruppen untergebracht und es lief ab, wie man es von solchen Gemeinschaftsunterkünften kennt: Übernachten in Klassenräumen auf Matratzenlagern, gemeinsame Duschen samt Spaziergang, um sie zu erreichen, und gemeinschaftliches Zähneputzen. Dabei lernten Franziska und ich bereits am Freitagabend, als es noch sehr ruhig in der Schule war –noch waren nicht alle Gruppen angereist – Mitglieder einer anderen Gruppe kennen, die wir im Laufe des Wochenendes unwahrscheinlich häufig wieder trafen. Am ersten Abend machte es sogar den Anschein, dass wir die einzigen Menschen in der Schule wären, so still war es, und eben diese drei Leute waren die einzigen, die uns über den Weg liefen. So kann es kommen.
Der Samstag begann dann mit einem Marsch durch die Innenstadt von Bad Iburg Richtung Landesgartenschau-Gelände. Und schon ging es los mit einem kurzen Auftritt direkt bei der Kasse, was den Besuchern der Landesgartenschau gleich einen Vorgeschmack darauf gab, was sie den Tag über bei dem Trachtenfest erwartete. Im Laufe des Tages folgten noch weitere Auftritte, auf der Bühne oder einfach im Gelände. Dann kam uns allerdings das Wetter dazwischen. Am Nachmittag zogen Regenwolken auf, sodass weitere Auftritte nicht mehr möglich und vor allem der Rückweg zur Schule wegen wasserempfindlicher Trachten erschwert waren. Schließlich erwischten wir doch eine Pause zwischen den Regengüssen. Und dann gab es für einige von uns noch einen „historischen“ Moment, denn am Abend gründete sich die „Tanz- und Trachtengruppe Laboe“ und machte sich damit vom Turnverein Laboe selbstständig, um sich noch stärker auf Trachten und Überlieferung von Kulturgut zu konzentrieren. Später am Abend klarte es glücklicherweise wieder auf und wir konnten bei trockenem Wetter zum großen gemeinsamen Tanzen aller angereisten Trachtengruppen auf dem Landesgartenschaugelände gehen, das sich bis weit nach Einbruch der Dunkelheit zog. Sehr schön war dabei die Live-Musik, die durchgängig spielte. Doch am Ende trat auf dem Rückweg noch ein unerwartetes Problem auf: Der Weg zum Parkplatz führte durch eine Absperrung, die um diese Uhrzeit längst geschlossen war. Also stand jetzt eine Gruppe von mittlerweile doch müden Leuten vor diesem Tor, Zentimeter vom Weg ins Bett entfernt, und kam einfach nicht durch. Endlich erleuchteten Scheinwerfer die Dunkelheit und der in diesem Moment sehnlichst herbeigewünschte Besitzer des Schlüssels erschien, um das Tor und damit den Weg in die Freiheit zu öffnen. So kam es einem in diesem Moment zumindest vor. Damit war der Abend aber noch nicht vorbei. Stattdessen saßen wir noch gemütlich beisammen bei Getränken und Knabberkram und knüpften auch Kontakte zu anderen Gruppen. Der Sonntag begann dann mit allgemeinem Aufräumen und Zusammenpacken, denn bevor es wieder zum Trachtenfest ging, musste erst mal das Lager abgebrochen und alles wieder in einen ordentlichen Zustand gebracht werden. Zugleich auch noch die Tracht anzuziehen und sich zurecht zu machen, ist dabei immer eine besondere Herausforderung. Schließlich war das aber auch erledigt und wieder ging es zum Landesgartenschaugelände und es wurde weiter getanzt, sich gezeigt, Fragen zur Tracht beantwortet oder auch mal einfach ein wenig spaziert. Aber jeder Ausflug geht einmal zu Emde, und so auch dieser. Also raus aus den Trachten, rein in die Busse und ab Richtung Norden. Es war wieder ein schöner Ausflug, dem gerne noch weitere folgen können.

Mareike und Franziska Böhmer
Tanz- und Trachtengruppe Laboe e.V.

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