Kultur-Frühshoppen mit tollen Impulsen

Kultur-Frühshoppen mit tollen Impulsen

Ehrenamt – was nützt es, was ist es wert, was soll`s? Diese Frage bewegt landauf, landab alle Vereine und alle Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Das sind nicht wenige! Und ehrlich gefragt: Was wäre unsere Gesellschaft ohne Ehrenamt? Am 23. Februar 2019 veranstaltete Kultur Land Bilden den ersten Kultur-Frühshoppen in Mühlberg. Es wurden Impulse zur Nachwuchsgewinnung gegeben, Dr. Bettina Hollstein von der Universität Erfurt hielt einen Einführungsvortrag zum Thema Ehrenamt.

Ein wachsender Erfolg des Vereins bedeutet zugleich, dass die Anforderungen mitwachsen. Manchmal auch schneller und größer, als manch einer denkt. Dies entmutigt viele ehrenamtlich Tätige, da in der heutigen schnelllebigen Zeit natürlich auch keiner mehr Zeit hat, sich mit den vielen bürokratischen Sachen zu beschäftigen und entsprechend weiterzubilden. Da tut es Not, das vielgepriesene Ehrenamt zu stärken. Eine einfache Sprache und die Kommunikation auf Augenhöhe bilden dabei die ersten Schritte. Bürokratische Hürden müssen vereinfacht oder im besten Fall einfach abgeschafft werden.
Zwischen Beruf, Alltag und Familienleben bleibt wenig Zeit für ehrenamtliche Arbeit. Zudem kommt, dass Engagement auch eine Lebensphase ist.
Mehrere ländliche Vereine und Initiativen stellten ihre Methoden vor:

Tipp 1: Traditionelle Veranstaltungen auf dem Land für neue Zielgruppen öffnen

Der Mönchgrüner Wein- und Kulturverein e.V. weiß, dass den Heranwachsenden im ländlichen Raum Perspektiven gezeigt werden müssen. Heimatgefühl darf natürlich auch dabei sein. Traditionen mit Neuem und Einmaligen verbinden, so das Nischen ausgefüllt werden und das Interesse des Publikums geweckt wird, das wäre eine Idee. So könnte z.B. die ortsansässige Musikgruppe die nächste Buchlesung mit Kindern und Jugendlichen musikalisch begleiten.


Tipp 2: Junge Kulturinitiativen stärken und unterstützen

Routinen unterbrechen und den Nachwuchs ran lassen, so lautet das Rezept des Künstlerhaus Thüringen e.V. (Schloss Kannawurf) und Kultur im Sinn e.V..
Haben Jugendliche eine Idee, muss man sie diese auch umsetzen lassen und nicht krampfhaft alte Strukturen festhalten. Nur wenn der Nachwuchs selbst aktiv wird, lernt er.

Tipp 3: Herausforderungen beim Generationswechsel im Verein begegnen

Ist der Nachwuchs in den Vereinen bereit, die Arbeiten des Vorstandes zu übernehmen, dann muss dies auch wirklich gewollt sein, diesen Weg beschreitet das Naturtheater „Friedrich Schiller“ e.V. Bauerbach. Mit jedem Wechsel in der Vorstandsebene gibt es Veränderungen. Um einen Eklat zu vermeiden ist Partnerschaftlichkeit und Arbeiten auf Augenhöhe unerlässlich.


Tipp 4: Gemeinsam statt einsam,

so das Motto des Ehrenamtsstammtisches Römhild, zu dem Ehrenamtler regelmäßig zusammentreffen. Gerade die finanzielle Seite lässt oft Projekte scheitern. Gerade aus diesem Grund ist es wichtig sich zu vernetzen und gemeinsam zu reden. Vereine im ländlichen Raum sollten eine gemeinsame Plattform schaffen, wo auch Ressourcen aufgezeigt werden. So kann man sich zum einen die Arbeitsleistung aufteilen und auch z.B. das fehlende Festzelt vom Nachbarverein ausleihen. Um den Nachwuchs für das Vereinsleben zu gewinnen, ist eine Neugestaltung der Vereinsstrukturen wichtig und notwendig. Zusammenschlüsse und Arbeitsteilungen motivieren zu weiterem Engagement.

Juliane Mütze (Geschäftsstelle DTJ im DTV e.V.) hat die Veranstaltung besucht.

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